Eine Pflegerin in Schleswig-Holstein kommt zur Pflegedienstleiterin und sagt: „Der Herr T. ist aber auch ganz schön eigen.“
„Wieso, was ist denn mit ihm?“
„Der ist ja neu. Als ich heute bei ihm war, sagte er: ,Wie ist das denn hier mit Frauen? Komm, leg dich doch gleich aufs Bett …“
Als die Pflegedienstleitung das hörte, ging sie sofort zu Herrn T. Sie sagte ihm: „Was Sie heute zu meiner Mitarbeiterin gesagt haben, dulde ich nicht. Wenn Sie eine Prostituierte wünschen, sprechen Sie das mit Ihrer Familien ab und gegebenenfalls uns an. Aber ich dulde nicht, dass Sie unsere Mitarbeiterinnen als Nutten behandeln. Wir pflegen Sie und da sieht eine Pflegerin Sie auch nackt – aber da ist eine klare Grenze. Was Sie gesagt haben, geht ganz und gar nicht. Verstehen Sie das?“
Sie reden noch eine Weile miteinander, bis die Pflegedienstleiterin den Eindruck hatte, dass Herr T. das verstanden hatte. Sie sagte:
„Wir hatten hier einen schlechten Anfang. Fangen wir nochmal neu an. Sie entschuldigen sich bei der Pflegerin und dann vergesse ich das, was war.“
Das Verhalten der Pflegerin ist vorbildlich. Sie redet über den Vorfall.
Das Verhalten der Pflegedienstleitung ist vorbildlich: Sie packt das Problem sofort an, ist parteilich für ihre Mitarbeiterin und gibt dem Bewohner eine Chance, ein anderes Verhalten an den Tag zu legen.
Der Beitrag Klare Kante hilft ! erschien zuerst auf Alter und Würde.