Der Diagnoseschock. Wie die Demenz-Diagnose Familienbeziehungen durcheinanderwirbelt und was dann helfen kann, Teil 5: Was ungelebt blieb

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Der Diagnoseschock. Wie die Demenz-Diagnose Familienbeziehungen durcheinanderwirbelt und was dann helfen kann, Teil 5: Was ungelebt blieb

 

 

Die Diagnose Demenz wirft für die Betroffenen und für die Angehörigen die Frage auf: „Was wollen wir noch (gemeinsam) erleben?“ Jeder Mensch hat Träume, hat Vorhaben, was man „irgendwann noch machen möchte“. Die Demenz-Diagnose stellt all diese Träume und Vorhaben – ob ausgesprochen oder nicht – in Frage.

Es gilt dreierlei zu tun:

Erstens ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, welche Wünsche, Träume, Vorhaben vorhanden sind, welche ausgesprochen wurden oder vor allem diejenigen herauszufinden, die nicht ausgesprochen wurden. Es ist notwendig, dass sich die Familie zusammensetzt und darüber redet. Dabei wird sich zeigen, was in den Partnerschaften und auch in den Eltern-Kind-Beziehungen zu kurz gekommen ist, was ungelebt wurde.

Zweitens muss man sich dann auseinandersetzen, was nun nicht mehr gelebt werden kann. Dann steht Trauer an. Trauern ist das Gefühl des Loslassens.

Drittens gilt es, das festzustellen und festzuhalten, was gelebt werden kann und was gelebt werden möchte. Und das anzupacken. Ein älterer Mann erzählte nach der Demenz-Diagnose, dass er unbedingt gerne ein Spiel mit Ronaldo sehen möchte. Die Familie machte es ihm möglich. Eine Frau träumte ihr Leben lang von einer Reise nach Schottland. Als die Diagnose Demenz kam meinte sie, das wäre vorbei und weinte bitterlich. Doch es war möglich, dass sie mit ihrer Tochter eine Kurzreise nach Schottland unternahm. Fünf Tage. Sie war glücklich. Sie vergaß in den folgenden Jahren sehr viel. Doch diese Reise blieb ihr sehr, sehr lange im Herzensgedächtnis erhalten.

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By | 2018-11-07T09:00:46+00:00 07. November 2018|Zusammenfassung|Kommentare deaktiviert für Der Diagnoseschock. Wie die Demenz-Diagnose Familienbeziehungen durcheinanderwirbelt und was dann helfen kann, Teil 5: Was ungelebt blieb

About the Author:

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer der Zukunftswerkstatt therapie kreativ. Vorsitzender der Stiftung Würde, Er hat gemeinsam mit Dr. Gabriele Frick-Baer die Kreative Leibtherapie und gemeinsam mit Dr. Claus Koch die Beziehungspädagogik entwickelt. Mitleiter des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB) und der Plattform www.kinderwürd-udo-baer.de, Autor zahlreicher Fach- und Sachbücher und anderer Veröffentlichungen.