Sinne verbinden, Sinne schaffen Sinn. Sinn und Sinnlichkeit sind nicht voneinander zu trennen. So wichtig es ist, dass sich zum Beispiel im Rahmen der partnerschaftlichen Biographiearbeit die an Demenz erkrankte Personen und ihre Angehörigen auch darüber verständigen, welchen Sinn sie in ihrem Leben gesehen haben und auch zukünftig sehen, so wichtig ist es auch, sich Sinnesbrücken bewusst zu machen und sie zu bauen.
Einige Beispiele:
- Ein Paar findet als Sinnesbrücke die Liebe zu Mozart. Die Klänge dieser Musik verbinden beide.
- Ein anderes Paar hat sich immer bei der Gartenarbeit gemeinsam betätigt. Die Blumen und Sträucher, deren Wachstum sie angeregt und gefördert haben, ist ein gemeinsamer sinnlicher Schatz. In den Garten zu gehen, die Pflanzen zu riechen, zu berühren und womöglich auch leichte Gartenarbeit weiterhin zu erledigen, ist auch in der fortschreitenden Demenz möglich und verbindet.
- Ein anderes Paar hat Steine gesammelt. Steine vom Urlaub, Steine von Wanderungen. Von vielen gemeinsamen Erfahrungen wurde jeweils ein Stein mitgebracht. Diese Steine stehen auf dem Regal. Sie können berührt, betastet, in die Hand genommen werden. Sie transportieren Erinnerungen und vor allem bauen sie Brücken zwischen Mann und Frau.
- Wieder ein anderes Paar hat eine gemeinsame Fotowand geschaffen, an der die wichtigen Fotos aus ihrem Leben festgemacht sind. Der demenziell erkrankte Mann steht immer wieder vor den Fotos, auch als er die Namen der dort abgebildeten Menschen nicht mehr weiß. Der Blick auf die Fotos der Fotowand verbindet.
Der Beitrag Der Diagnoseschock. Wie die Demenz-Diagnose Familienbeziehungen durcheinanderwirbelt und was dann helfen kann, Teil 11: Sinnesbrücken erschien zuerst auf Alter und Würde.