Das wichtigste, was gegen destruktive Machtausübung hilft, ist, sie nicht zu tabuisieren. Wenn alle Beteiligten in der Altenhilfe sich darüber unterhalten, austauschen und reflektieren, welche Unterschiede es zwischen konstruktiven und destruktiven Machtverhältnissen gibt und wie diese sich zeigen, dann ist damit schon einmal der destruktiven Machtausübung ein Riegel vorgeschoben. Also gilt es, darüber zu reden und es zu besprechen.
Die zweite Hilfe besteht in einer Haltung der Klienten/innen-Kompetenz. So nennen wir unsere Haltung in Pädagogik, Pflege und Therapie, nämlich, dass die Klienten/innen die meiste Kompetenz haben, über sich, ihre Würde und ihr Verhalten und ihre Gefühle. Alles, was möglich ist an Kompetenzen den alten Menschen zu belassen oder ihnen wieder zuzuschreiben, hilft und ist ein Gegenmittel gegen destruktive Machtausübung.
Der dritte Aspekt besteht darin, dass alle Beteiligten in der Altenhilfe, wenn sie Macht ausüben, darüber sprechen. Wir müssen Worte finden. Wir müssen erklären, was wir tun. Dies tun die meisten und doch ist es wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen. Destruktive Machtausübung ist oft wortlos und stumm. Um konstruktiv Macht auszuüben und destruktive Machtausübung zu vermeiden oder zu verringern, braucht es Sprache, braucht es Worte, braucht es Erklärungen.
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