Würde und Demenz, Teil 1: Gewürdigt zu werden, ist ein Menschenrecht.

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Würde und Demenz, Teil 1: Gewürdigt zu werden, ist ein Menschenrecht.

 

 

 

Dass alten Menschen der Würdigung bedürfen und dass die Würde in der Altenhilfe ein hohes Gut ist, wird allerorten verkündet. Doch was heißt das konkret? Was beinhaltet es, Menschen mit demenziellen Erkrankungen zu würdigen? Vier kleine Anmerkungen seien erlaubt:

1.
Menschen mit Demenz zu würdigen, bedeutet, die Betonung auf „Menschen“ zu legen und nicht auf „Demenz“. Ja, die vielfältigen Erscheinungsformen demenzieller Erkrankungen müssen erkannt, verstanden und beachtet werden. Doch die erkrankten Menschen sind nicht nur „dement“. Ihr Menschsein erschöpft sich nicht darin, sondern ist weit mehr als das. Sie lachen und glauben, sie lieben und schimpfen, sie kuscheln und sehnen sich … Sie leben vielfältige Aspekte ihres Menschseins. Manche anders als die andern, manche verstörend, manche irritierend. Sie machen Mühe, ja, auch viele andere menschliche Begegnungen bedürfen der Achtsamkeit und Mühe.

Manchmal wird davon geredet, dass alte Menschen Würdigung „verdienen“. Wenn diese Formulierung Ausdruck dessen ist, dass wir ihnen Würdigung schenken, ist das gut. Wenn gemeint ist, dass Würdigung eine Art Belohnung ist, die man sich etwas durch seine Lebensleistung oder anderes „verdient“ hat, dann ist das ein Irrtum. Würdigung beruht auf der Tatsache, dass Menschen ein Recht auf Würdigung haben, weil sie Mensch sind. Das reicht. Sie brauchen nichts dafür „leisten“. Gerade Menschen wie alte Menschen mit demenziellen und anderen Erkrankungen oder Behinderungen können nicht „leisten“, können nicht „verdienen“. Ihnen wohnt ein grundlegender Wert als Mensch inne. Das Wort „Würde“ kommt von „Wert“. Gewürdigt zu werden, bedarf keiner Verdienste. Es ist ein Menschenrecht.

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By | 2019-02-13T09:00:33+00:00 13. Februar 2019|Zusammenfassung|Kommentare deaktiviert für Würde und Demenz, Teil 1: Gewürdigt zu werden, ist ein Menschenrecht.

About the Author:

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer der Zukunftswerkstatt therapie kreativ. Vorsitzender der Stiftung Würde, Er hat gemeinsam mit Dr. Gabriele Frick-Baer die Kreative Leibtherapie und gemeinsam mit Dr. Claus Koch die Beziehungspädagogik entwickelt. Mitleiter des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB) und der Plattform www.kinderwürd-udo-baer.de, Autor zahlreicher Fach- und Sachbücher und anderer Veröffentlichungen.